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Sonntag, 11. Februar 2018

Auf der 3W Richtung Oudomxay

Gleich am letzten Guesthouse von Packbeng endet das 21. Jahrhundert. Spätestens im nächsten Dorf kamen wir aus dem Grinsen nicht mehr raus. Die Dorfbewohner saßen in der Hocke am Lagerfeuer und kochten Tee. Einige saßen in ihrem Zuber und badeten. Man stampfte Manjok, beaufsichtigte die Schweine oder schnitzt etwas. Jeder sitzt am Straßenrand und werkelt irgendwas. Dann ein Ruf :"Farang" und alle winken und rufen Saa-baa-dee, was man natürlich jedem Einzelnen erwidert und die rechte Hand gar nicht mehr ans Lenkrad bekommt. Jeder freut sich und winkt. Die Dörfer sind abwechselnd ärmlichste Neuzeit und dann wieder Mittelalter. Einfach toll. Die wenigen Autos die herumfahren tragen auffällig oft die blauen chinesischen Diplomaten-Kennzeichen.  Die haben hier groß investiert und so tragen die größeren Bananen und Maisplantagen Chinesische Namen.

Mittags treffen wir beim Essen in einer Taverne einen jungen Deutschen der auch seit zwei Wochen von Chiang Mai aus mit dem Rad unterwegs ist. Es ist seine erste Radreise in Asien, auf einem ziemlich noblen ITWORX Opinion Travel, das er als Abiturgeschenk bekommen hat. Btw, das Teil kostet 5595,-Euro
Das ist kein Itworx sondern das laotische Standartmoped, als Nakedbike, wie man so schön sagt. Der Biker wollte wissen was mein Foto kostet. In laotischen Kib 20.735.500,- 
Als er die Zahl las, musste er mehrfach die Nuller zählen.

Wir bestellten in der Taverne Yam Tok und bekamen ein super lecker Essen mit viel Hühnchen und Rind. Unser junger Tischnachbar schaute unseren Teller an und fragte,  wie wir das gemacht haben, er bekam nur Brühe mit Nudeln. Er hatte einfach ohne Worte ein Essen bestellt. 

Jetzt erklären sich uns auch die Worte des letzten Deutschen der uns entgegen kam und behauptete in Laos hätten die Leute nichts zu Essen und er habe nur wässrige Suppen bekommen. Ohne die richtigen Wörter bekommt man wohl auch nicht automatisch ein Standardgericht, wie in Thailand.
Hier spielen die Kinder mit Wasserbüffeln, die Dorfgemeinschaft wollte uns gleich zum Essen einladen, aber wir waren ja schon satt.
Immer wieder schöne Pfahlbauten. Die Straße ist nahezu unbefahren.
Indigoblau gefärbte Wolle
Man sieht viele alte Frauen in traditionellen Kleidern an Webstühlen, aber auch modern gekleidete.
In Ban Donkon sind wir im Kingkao Guesthouse gelandet. Keine Ahnung warum es hier im Nichts alle 10km ein Guesthouse gibt.
Abends im Dunklen hat alles schon zu. Wir gehen in die einzige chinesische Kneipe und fragen nach Essen. Das Mädel führt mich zum prall gefüllten Kühlschrank und meint ich soll die Zutaten auswählen. Als das abgeschlossen war diskutierte sie noch mit ihrer Freundin was man daraus machen kann und es wurde ein super Irgendwas.
Heute 83km, 940Höhenmeter, tolle Strecke

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